Der kleine Pegelturm nordwestlich des Ortes Ariendorf auf einem Uferstreifen direkt an der Bundesstraße 42 gelegen, stellt eines der wenigen technischen Denkmäler der Rheinschifffahrt bzw. der Wasserstandsmessung im mittelrheinischen Raum dar. Er wurde im Zuge eines neu strukturierten Pegelmess-Systems zusammen mit einer ganzen Reihe solcher Türme nach Plänen der Wasserbauinspektion Koblenz im Jahr 1900 errichtet, was der Schlussstein über dem Eingang belegt. Der Pegel war ein sogenannter Schreibpegel, der den Wasserstand kontinuierlich aufzeichnete.
Pegelturm in Ariendorf
1995 wurde dieses Gerät nach Linz verlager, ganz ausgedient hat der Ariendorfer Pegel jedoch noch nicht.
Sein Erscheinungsbild ist dem landestypischen Bauen angepasst. Er besteht aus Quadermauerwerk in Tuffstein mit Werksteineinfassung in Basalt und weist ein verschiefertes Kegeldach mit kleinen Dreiecksgauben und Wetterspitze auf. Der Pegelturm Ariendorf ist somit ein Zeugnis des handwerklichen und technischen Wirkens um 1900 sowie kennzeichenendes Merkmal des Wasserbaus und er Schifffahrt am Mittelrhein.
Zu seinem 100. Geburtstag wurde ihm die Ehre zuteil, als Denkmal geschützt zu werden. Er ist Eigentum des Wasserstraßen- und Schifffahrtamtes Bingen, das ab und zu den Pegel nutzt, um den Wasserstand zu fixieren, so auch beim Jahrhunderthochwasser 1993.
Bad Hönningen im Dezember 2017