Der Grundstein der evangelischen Kirche wurde am 2. September 1887 gelegt. Zur Ausführung kam ein Entwurf des Wiesbadener Architekten Friedrich Lang, der wohl einen Plan vorlegte, den er vorher für Vallendar entworfen hatte, dort aber nicht so zur Ausführung kam.
Er richtete sich nach den Leitlinien für evangelische Kirchenbauten, die auf dem Eisenacher Kirchentag 1861 erarbeitet wurden. Dort pries man die gotische Architektur als die idealste und vollendeteste Schöpfung der kirchlichen Architektur. Forderungen waren ein Turm im Westen, der den Haupteingang umschließen sollte, einen Altarraum im Osten als eigenständiger Bauteil mit möglichst massigem Gewölbe. Der Altartisch soll möglichst frei im Raum stehen, die Kanzel im Übergangsbereich zum Schiff, als Verbindungsglied von Gemeinde zum Altar. Die Orgel im Westen, dem Altar gegenüber. Von außen sollte der Bau steinsichtig sein.
Der neugotische Stil fügte sich gut in die zuvor schon errichteten Gotteshäuser in Rheinbrohl. Um 1820 bauten die jüdischen Mitbürger nur wenig weiter nördlich ihre Synagoge, 1871 – 1874 errichtete man in privater Initiative die Maria-Hilf-Kapelle und nicht zuletzt wurde mit der katholischen Pfarrkirche St. Suitbert ein weitbeachtetes Bauwerk der Neugotik geschaffen.