Wachen für Rom: Entlang der 550 km langen äußeren Limeslinie waren etwa 900 Wachtposten (Türme), zahlreiche Kleinkastelle und über 60 große Kastelle errichtet. Der in der ersten Bauphase des Ausbaus des Limes angelegte Patrouillenweg wurde von Holztürmen aus überwacht, die an markanten Geländepunkten mit Sichtverbindung untereinander aufgestellt waren. In späteren Bauphasen wurden die Holztürme nach und nach durch Steintürme ersetzt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Limes vom Rhein bis zur Donau in insgesamt 15 Strecken eingeteilt; innerhalb dieser Strecken wurden die Türme (Wachtposten = WP) durchnumeriert. Durch Rheinland-Pfalz führen die Limesstrecke 1 (Wachtposten 1/1 bis 1/93) und ein großer Teil der Strecke2 (Wachtposten 2/1 bis 2/34).
Insgesamt sind auf den ersten 75 km des obergermanischen Limes in Rheinland-Pfalz 89 Wachtposten entdeckt, während 42 Wachtposten lediglich vermutet werden. Es handelt sich um Turmstellen, die auf Grund topografischer Gegebenheiten und den erforderlichen Abständen der Türme zueinander angenommen werden müssen, die aber weder durch Grabungen, noch durch Prospektionen (von lat. prospicere, prospectio - erkunden, Erkundung von archäologischen Stätten) aufgefunden werden konnten.
Das Bild zeigt den im Jahr 1973 rekonstruierten Wachtposten 1/1, nahe dem Rheinufer.