Torney
Geschichte
Die Siedlung Torney, deren erste Häuser vor dem Zweiten Weltkrieg im Südostwinkel der Gemarkung Niederbieber-Segendorf entstanden, ist der jüngste von allen Stadtteilen. Sie liegt auf einem von der Alteck her im Heddesdorfer Berg auslaufenden Geländesporn, der das untere Aubachtal und das Ende des Wiedtales von der Sohle des Neuwieder Beckens trennt.
Nach dem Fehlen historischer Schriftquellen und Bodenfunde zu urteilen, war dieser Geländeriegel stets unbesiedelt. Fränkische Gräberfelder auf seinen Hängen gehören zu Siedlungen um oder in Niederbieber und bei Gladbach.
Der Name Torney tritt in den Schriftquellen erstmals zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges auf. 1644 ist in Protokollen über einen Heimbacher Hexenprozeß mehrfach von Hexentänzen "uff der Torney" in den Jahren 1639 und 1640 die Rede.
Das auf Karten des 18. und 19. Jahrhunderts eingetragene, 1835 mit "Turney" bezeichnete Wäldchen wurde im Ersten Weltkrieg abgeholzt. In der Folge baute man die dortigen Bimsvorkommen ab. Als es damit nach 1930 zu Ende war, setzte die planmäßige Bebauung der Torney ein.
1953 feierten die Torneyer ihr erstes Siedlungsfest, das, ähnlich der Kirmes in den Stadtteilen älterer Herkunft, bald fester Brauch wurde. Zu dem Gemeinschaftshaus der Mennoniten von 1955 gesellte sich 1971 eine vom Verschönerungsverein erstellte Mehrzweckhalle für Tagungen, Veranstaltungen und als Altentagesstätte. So gedieh die Torney als Ortsteil von Niederbieber-Segendorf und dann als Stadtteil von Neuwied zu einer blühenden Mustersiedlung mit über 1800 Einwohnern von ausgeprägtem Gemeinschaftssinn.
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