C) Labyrinth – Gedanken auf dem Weg
Ein Weg zur Mitte
ohne Irrwege, Sackgassen, Ausweglosigkeit,
dafür Umwege, Windungen, scheinbar endlos.
Will ich zur Mitte?
Was erwartet mich am Ende dieses Weges?
Meine eigene Mitte? Mein Lebensende? Gott?
Gibt es ein Zurück?
Wie komme ich zurück?
Verändert?
Ich mache mich auf den Weg – mit Angst – mit Hoffnung – mit Neugier,
Schritt für Schritt,
langsam.
Der Weg ist vorgegeben,
Abkürzung unmöglich.
Ich nähere mich der Mitte.
Die Mitte zieht mich an.
Gleichzeitig in mir eine unbestimmbare Angst
hemmt meinen Schritt.
Ich darf,
muss
zurück.
Kurzes Aufatmen.
Ich darf nochmal beginnen,
habe eine Galgenfrist.
Zurück in den Außenkreis,
scheinbar an den Anfang
und doch anders!
Der Weg hat mich geprägt – verändert – reifen lassen.
Wieder Windungen, enge Kehren,
Umkehr,
aber nicht in alte Muster
sondern auf neuem Weg.
Dann die Mitte
Stille –
Überraschung –
nur scheinbare Leere –
dicht gefüllt.
Mein Innerstes ist berührt.
Nichts lässt sich in Worte fassen.
Das Labyrinth - Mein Leben!
(Ingrid Hillen, 2017)