Zum Inhalt springen
Martinsweg nach Rommersdorf
Martinsweg nach Rommersdorf
Martinsweg nach Rommersdorf
Martinsweg nach Rommersdorf
Martinsweg nach Rommersdorf
Martinsweg am Mittelrhein

Steinmeditation

Stein in einer Hand
Datum:
1. Sept. 2017
Von:
Ingrid Hillen
Stein in einer Hand

Steine liegen auf dem Tisch bzw. Boden.
Jede/r wird eingeladen, sich einen Stein auszusuchen und in die Hand zu nehmen.


Lassen Sie den Stein in ihrer Hand ruhen.
Spüren Sie die Schwere, die in diesem Stein liegt.
Erspüren Sie die Oberfläche.
Ist sie glatt, rau oder rissig?
Wind und Sonne, Regen,
  Frost und Trockenheit haben diesen Stein geprägt.

Wir fühlen den Stein in unserer Hand.
Kalt ist er.
Wir lassen die Wärme unserer Hand
  auf den Stein übergehen.

Der Stein hat Ecken und Kanten.
An manchen Stellen ist er ganz glatt geschliffen.
Vielleicht hat Wasser den Stein umspült.
Mit sanfter Gewalt hat es seine Ecken und Kanten geschliffen,
  seine Oberfläche poliert
  und verdeckte Farben und Adern freigelegt.
Manchmal ging es auch hart her.
Die Steine wurden gegeneinander
  gedrückt und gerieben,
  verschoben, auseinandergerissen,
  weitergespült, an Felsen geschlagen,
  über Sand gerieben.
Vielleicht haben Menschen dabei mitgewirkt.
Es dauerte sehr lange bis der Stein so glatt war.

Manche Stellen am Stein wurden dabei brüchig und porös.

BRUCH-STEINE

An einigen Stellen ist der Stein verletzbar geworden.
Dort, wo er nicht glatt geschliffen ist.
Seine Risse und Kanten sind wie Wunden auf der Oberfläche.
Mancher Riss geht tiefer und kann den Stein zum Auseinanderbrechen bringen.
An der einen oder anderen Stelle sind Einschläge mit den Fingern zu fühlen.

Wir drücken den Stein. Er ist hart und fest.

BAU-STEINE

Steine sind eine gute Grundlage, um etwas Dauerhaftes zu bauen.
Sie sind wetterfest, können große Belastungen aushalten.
Wasser, Feuer und Wind kann ihnen nicht schaden.
Sie sind ein Zeichen für Zuverlässigkeit, für Halt und für Dauer.

Die Menschen haben das, was ihnen besonders wichtig war,
aus Stein gebaut oder in Stein geschrieben.
Steine sind Zeichen der Erinnerung.

Mit Steinen können wir Mauern bauen:
uns einmauern, zumauern aber auch einen Schutzraum bauen,
in dem wir uns erholen und Kraft tanken können.

Mit Steinen können wir Brücken bauen.

 

GRENZ-STEINE

Steine können abgrenzen, zum Grenzstein werden.
Grenzen zeigen das Ende eines Grundstückes an.
Gleichzeitig bedeuten sie einen Neuanfang.
Ein neues, anderes Stück Land beginnt.

STOLPER-STEINE

Steine liegen auf vielen unbefestigten Wegen.
Manche liegen uns quer auf dem Weg.
Andere liegen ungünstig an unübersichtlichen und gefährlichen Stellen.
Wir können über sie stolpern.
Sie können für uns zu Stolpersteinen werden.

Einzelne Steine sind eher Felsen für uns.
Sie sind so groß, dass wir Angst haben sie nicht überwinden zu können.
Sie türmen sich vor uns auf.

Wir können sie aber auch anderen in den Weg legen,
um sie zu stoppen oder zum Stolpern zu bringen.

 

Abschluss mit kurzer Zeit zum stillen Nachdenken – den Stein in der Hand ansehen.

Was für ein Stein ist dieser Stein in meiner Hand?
Welche Geschichte kann er mir von sich erzählen?
Und welche Gedanken hat er bei mir jetzt angestoßen?

Weitere Gedanken:
Steine sind schwer zu bearbeiten, herausfordernd, hart und verletzend.
Sie können geworfen werden und belastend sein.

(Ingrid Hillen, 2017)