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Martinsweg nach Rommersdorf
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Martinsweg am Mittelrhein

krank sein – heil werden

krank sein - heil werden
Datum:
1. Okt. 2017
Von:
Volker Collinet

"Ich kann nicht mit dabei sein, ich bin krank."
Ein alltäglicher Satz, den wir selbst sagen müssen oder den uns andere sagen.

Kranksein bremst, setzt Grenzen
bei mir und bei anderen.
Kranksein stört oft - mich und die anderen,
denn es unterbricht den geplanten Ablauf, die Routine.
Kranksein ist manchmal bedrohlich,
wenn die Schmerzen sehr heftig sind
und nichts sie in den Griff bekommt.
Kranksein ist manchmal so bedrohlich,
dass es um Leben und Tod geht.

Von einem Moment zum anderen wird alles anders.
Die scheinbar wichtigen Aufgaben und Ziele
verblassen und schrumpfen.
Nebensächliches wird zum Ereignis und zum Erfolg.
Freunde und Bekannte haben wenig Zeit
und Menschen, von denen ich es nicht erwarte,
sind für mich da.

Viel Zeit zum Nachdenken ist da.
Gedanken kreisen um das Kranksein,
das eigene Leben,
die Menschen und die Zukunft
und auch um Gott
als angerufenen Helfer, als unergründliche Hoffnung,
als wütend beschimpften Angeklagten.

Die Welt kann innen und außen grau und einsam werden.
Wer und was kann da heilen, wenn es nichts mehr zu heilen gibt?

Menschen, die einfach da sind.
Sie sind da ohne große Worte.
Sie hören zu.
Sie wissen nichts besser.
Sie sind mit dir sprachlos vor dem Unaussprechlichen,
dem wir im Leben immer wieder begegnen.
Sie sind da mit kleinen, stillen Gesten:
einem Blick, einem Händedruck.
Sie lassen dich spüren: Du bist nicht allein.

In der Bibel beginnt die Befreiungsgeschichte Israels mit Gottes Wort an Mose:
"Ich bin da." Das ist mein Name für alle Zeiten.
Jesus heilte die Menschen
und ließ sie erfahren: "Du bist nicht allein. Du bist im Blick. Ich bin da."

(Volker Collinet, 2017)